Rund um die Fliese

Herstellung, Eigenschaften, Strapazierbarkeit, ...

Die Fliesen bestehen aus Ton, Kaolin, Quarz und Feldspat. Mineralische Zusätze beeinflussen die Farben und andere wichtige Eigenschaften. Diese Materialien werden zerkleinert, gemahlen, trocken oder nass geformt und bei Temperaturen zwischen 1.000 und 1.300 Grad gebrannt.

Fliese ist nicht gleich Fliese. Es gibt glasierte und unglasierte keramische Fliesen, die meist aus Steingut oder Steinzeug hergestellt werden:

Unter Steingutfliesen versteht man glasierte keramische Fliesen. Sie sind mit durchsichtiger oder undurchsichtiger Glasur bedeckt, die in der Regel in einem zweiten Brennvorgang aufgeschmolzen wird. Die glasierte Oberfläche kann glänzend, halbmatt, matt, eben, profiliert, wellig oder dekoriert gestaltet sein. Sie sind nicht frostsicher und kommen daher nur für Innenräume in Frage. Steinzeugfliesen und Spaltplatten werden glasiert und unglasiert angeboten. Sie sind sehr strapazierfähig, von großer Härte und frostsicher. Sie eignen sich vor allem für die Verlegung in Außenbereichen wie Terrassen, Balkone und Hauseingänge, kommen aber auch im Haus zum Einsatz.

Feinsteinzeugfliesen stehen für besonders dicht gepresste und gesinterte Fliesen mit einer Wasseraufnahme kleiner 0,5 %. Sie zeichnen sich durch extreme Härte, durchgefärbtes Material und besonders dichte Oberflächen aus. Durch die äußerst niedrige Wasseraufnahme sind Feinsteinzeugfliesen pflegeleicht und aufgrund ihrer Frostsicherheit auch für den Außenbereich geeignet. Durch ihre rutschhemmende Wirkung und hohe Widerstandsfähigkeit sind Feinsteinzeugfliesen zu empfehlen für hochbelastete Bereiche in gewerblichen bzw. öffentlichen Objekten, aber ebenso für den privaten Wohnungsbau.

Keramik, bestens für Allergiker geeignet

Keramische Beläge sind für Stauballergiker die beste Alternative - betreffend Anschaffung und Pflege - um auf schnelle, einfache und umweltschonende Weise Wohngegebenheiten zu schaffen, in denen man sich als Allergiker wohl fühlen kann.    

Abriebklassen - die Strapazierbarkeit der Fliese

Klasse I            Für den Barfuss- und Hausschuhbereich in Bädern und Schlafzimmer. 

Klasse II           Für den allgemeinen Wohnbereich wie Wohn- und Esszimmer. 

Klasse III          Für mittlere Beanspruchung in Dielen, Fluren sowie auf Terrassen und Balkonen. 

Klasse IV         Für hohe Beanspruchung in Hauseingängen, Küchen, Arbeits- und Wirtschaftsräumen. 

Extreme Beanspruchung: Jeder genutzte Bodenbelag unterliegt einem Verschleiss, abhängig von der Häufigkeit der Begehung sowie Art und Grad der Verschmutzung. 

Richtige Verlegung und Fugen

Sie sollen dauerhafte Freude an Ihren Fliesen haben; dies wird nur garantiert durch fachgerechte Beratung und tadellose Verlegung. Wir prüfen bei der Beratung schon, welche Verlegetechnik für Ihren Fliesenbelag und Untergrund in Frage kommt. 

Das Verkleben der Wand- und Bodenfliesen mit einem Dünnbettmörtel beschleunigt die Ausführung der Fliesenarbeiten, wenn Putz und Estrich schon vorhanden sind. Für die Dünnbettverlegung bedarf es jedoch ebener und normgerechter Untergründe, die für die Fliesenverlegung geeignet sind. Wichtig für einen einwandfreien Haftverbund der Fliesen ist die Tragfähigkeit und Festigkeit der Verlegeuntergründe. 

Fugen sind zwar - im Vergleich zur Fliese - eher unscheinbar, spielen aber eine wichtige Rolle. Farbe und Breite machen die Kunst der Fuge aus. Die Farbwirkung wird im wesentlichen vom Kontrast zwischen Farbe der Fuge und Farbe der Fliese oder Platte geprägt. Je harmonischer sich die Fuge an die Fliese fügt, desto großflächiger wirken die Fliesen. Im Gegensatz dazu machen Fugenfarben, die einen Hell- oder Dunkelkontrast zur Fliese bilden, einen ganz anderen Eindruck. Je stärker der Unterschied, desto kontrastreicher die Wirkung. Die klassischen Fugenfarben sind Grau und Weiß. Die Verwendung von farbigen Fugen sollte gut abgewägt werden.

Die richtige Fliesenauswahl   

Die individuelle Fliesenauswahl wird von Ihrem guten Geschmack bestimmt, wobei bei bestimmten Verwendungen einige wichtige Dinge zu beachten sind:   

Badezimmer: Die Wahl der Fliese für das Bad wird vor allem beeinflusst von dem Einrichtungsstil und der Farbe der Sanitärausstattung und natürlich auch von Ihrer Kostenplanung. Der Trend geht heute auch in kleinen Bädern zu großformatigen Fliesen.

Ein harmonisches Fugenbild, helle und ruhige Strukturen der Wandfliesen lassen den Raum größer wirken. Die früher weit verbreitete Meinung, dass große Fliesen nur für große und kleine Fliesen nur für kleine Räume geeignet sind, wurde durch die Praxis längst widerlegt.

Balkone und Terrassen: Fliesen und Platten auf dem Balkon oder der Terrasse sind hohen Beanspruchungen ausgesetzt: Sonneneinstrahlung, Temperaturschwankungen und Niederschläge belasten das Material. Die Fliesen für diesen Bereich sollten daher äußerst strapazierfähig und frostsicher sein.

Treppen: Für die Verkleidung von Treppen können neben Naturstein und Betonwerkstein natürlich auch Fliesen verwendet werden. 

Fußbodenheizung und Keramik

Eine hervorragende Konstellation für ein wohliges Raumklima und warme Füße. Über die Energie- und damit Kosteneinsparung der Kombination Fliesenboden und Fussbodenheizung werden Sie sich freuen können. Denn bereits geringe Wassertemperaturen reichen aus, um eine gemütliche Wärme zu erzielen. Keramikfliesen sind gute Wärmeleiter und so wird die Wärme beim Aufheizen schnell und gleichmäßig verteilt. Die Fliesen speichern die Wärme wie ein Kachelofen.   

Zum nachträglichen Einbau bietet sich die elektrische Fussbodenheizung an. Als Direktheizsystem wird sie unmittelbar unter dem Fußbodenbelag angebracht.